Alternative 2

Erstes Schachtkraftwerk am Netz

Im bayerischen Fluss Loisach ist das weltweit erste Schachtwasserkraftwerk in Betrieb gegangen. Es produziert klimafreundlich Strom und schont gleichzeitig die Natur stärker als konventionelle Wasserkraftwerke.

Die Turbine wird in einem Schacht im Flussbett eingebaut. Fische können über das Kraftwerk hinweg flussabwärts wandern. Entwickelt wurde der neue Anlagentyp an der Technischen Universität München (TUM).

Die Entwickler des Schachtkraftwerks

Albert Sepp   (rechts)
Wasserbauingenieur und Erfinder des SKW
Technische Universität
München


Prof. Peter Rutschmann  (links)
Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Miterfinder des SKW,
Technische Universität
München

Prof. Rutschmann studierte und promovierte 1988 an der ETH Zürich, wo er auch über zwanzig Jahre in der angewandten Forschung arbeitete, bevor er 2002 auf die Professur für Hydraulik, Hydrologie und wasserbauliches Versuchswesen nach Innsbruck berufen wurde.

Dort leitete er das Institut für Wasserbau. Prof. Rutschmann ist seit 2007 Ordinarius an der TUM und entwickelte das 2010 patentierte Schachtkraftwerk .

Neue Funktionalität und neues Design

Funktionsweise des Schachtkraftwerkes

An der Technischen Universität München (TUM)

wurde ein innovatives Konzept für eine naturverträgliche und kosteneffiziente Nutzung der Laufwasserkraft entwickelt, das sich sowohl für den Kleinwasser-kraftbereich als auch für Anlagen im größeren Leistungsbereich eignet und zudem die Nachrüstung von bestehenden Querbauwerken erlaubt.

Eine Einheit aus Turbine und Generator wird in einem Schacht mit einer horizontalen Einlaufebene installiert, der vor dem Wehrkörper in die Oberwassersohle integriert ist. Der Kraftwerkszufluss wird durch den horizontal angeordneten Rechen der Turbine zugeführt. Die Anbindung an das Unterwasser erfolgt über das Saugrohr, eventuell durch den Wehrkörper hindurch.

Am unterwasserseitigen Ende des Schachtes ist ein multifunktionaler Verschluss angebracht. Er dient beim Kraftwerksbetrieb durch leichte Überströmung der Wirbelvermeidung, gibt bei der Rechenreinigung das Rechenreinigungsgut direkt ins Unterwasser ab und kann im Hochwasserfall vollständig abgesenkt werden um somit einen großen Fliessquerschnitt freizugeben und die vollständige Geschiebedurchgängigkeit herzustellen.

Das Kraftwerkskonzept ist durch mehrere deutsche und internationale Patente bzw. Patentanmeldungen geschützt und wird durch das TUM Spin-Off Hydro shaft GmbH vermarktet.

Intensive Kontakte haben stattgefunden

Wir von Verein RETTET DEN MITTELDAMM pflegen intensiven Kontakt mit den beiden Konstrukteuren und Realisatoren des Schacht-Kraftwerkes und wir haben mit ihnen die wesentlichen Faktoren und Rahmenbedingungen für ein Mehrschacht-Kraftwerk in der Aare abgeklärt.

Es hat sich gezeigt, dass es in Aarau mit einer Mehrschacht-Anlage ebenfalls optimal einsetzbar ist!
Wir können bestätigen, dass dieses wirklich fischfreundliche EW weltweit einmalig ist. Ein echter Gewinn für Fische, Natur und Landschaft!

Wir laden Sie ein, mit einem Animationsfilm die Arbeitsweise und die Highlights von Schachtkraftwerken kennen zu lernen.
Klicken Sie den Link an, schalten Sie den Ton ein und schauen Sie, wie eine fischfreundliche und moderne Lösung aussieht.

Hier ist der LINK       Erstes Schachtkraftwerk am Netz – TUM

Zusammenfassung der Vorzüge

Separate Öffnungen im Wehr erzeugen eine permanente Strömung hin zum leichten Finden des Abstiegs direkt in das Unterwasserpolster

Die Fischpassagen unten und oben sind am richtigen Ort für Grund- und Oberflächenschwimmer

Liegende Rechen mit schmalem Stababstand und grosser Einlauffläche erzeugen wenig Sog und können von den Fischen ohne Probleme überschwommen werden

Keine Verletzung der Fische, da der Abstieg n i c h t durch die Turbinen geht

Das Geschiebe und Treibholz wird naturnah weitergegeben und sammelt sich nicht vor Rechen und Turbinen. Das Flussbett bleibt auch unterhalb des EW fischfreundlich.

Senkung der Baukosten durch Serien-Vorfabrikation der Schächte

Keine zusätzliche Turbinenhallen und Bauten nötig, so können ebenfalls Baukosten eingespart werden

Hochwasser-Sicherheit weil die unterirdische Kraftwerksanlage über die gesamte Flussbreite überströmbar ist, weshalb keine zusätzlichen Wehre erforderlich sind.

Keine lokalen Umlenkverluste, da bei einer Mehrschachtanlage durch die breitflächige direkte Zuströmung keine auftreten 

Der naturnahe Mitteldamm, bei breiten Bevölkerungsschichten beliebt und schützenswert, kann bestehen bleiben

Das bisherige Kraftwerk kann möglicherweise im Teilbetrieb während der Bauzeit weiter gewinnbringend produzieren

Dieses Schachtkraftwerk-System ist ein ganz anderer Konstruktions-Ansatz als alles Bisherige.
So etwas kann nicht einfach nachgerüstet werden!